Dominica nicht nur über Nacht

Wie von letztem Jahr gewohnt, als wir in Dominica nur für eine Nacht unseren Anker geworfen haben und dann weiter gezogen sind, kommen uns die Boote von P.A.Y.S entgegen und geleiten uns zu einer Boje. Der Service ist perfekt und wir bezahlen gerne dafür, denn wir wollen in den nächsten Tage eine Tour über die Insel machen und dabei unser  Boot sicher wissen. P.A.Y.S - die lokale Organisation, die hier alles im Griff hat (Bojen, Ausflüge, Sicherheit) ist klasse, die Leute total freundlich und hilfsbereit. Wir bezahlen gerne für ihren Service .

Morgen steh eine Rivertour an - mal sehen... wir sind gespannt und freuen uns darauf!!

Statt Rivertour müssen wir den Tag damit verbringen, unsere Visa-Karte wiederzubekommen. Man hat ja nicht umsonst immer ein schlechtes Gefühl, seine Karte in einen Automaten zu schieben. Diesmal zu Recht: weg war sie. Es dauerte bis zum Schalterschluss um 17.00 Uhr und war dann mit aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen verknüpft, bis die Karte wieder in unseren Händen war. Zum Glück.

Der Indian River muss also bis morgen warten. Den Tag verbringen wir mit einem Besuch auf Ford Sheryl und einem Hike auf einen der umliegenden Berge. Die Stadt Portsmouth hat uns nicht gefallen. Sie hat nichts, was einen Besuch lohnen würde und wir fühlen uns dort nicht nur wegen der entschwundenen VISA-Karte nicht so recht wohl.

 

Am Abend - nach wiedergewonnener Karte - treffen wir Fischer mit ihrem frischen Fang, die gerade am Dock festmachen. Wir kaufen Mahimahi und haben ein köstlichen Grillabend an Bord der White Pearl. Besser Essen geht nicht!

Indian River

Am Nachmittag holt uns Elvis  mit seinem Motorboot ab zur River-Tour. Es wird ein traumhaftes Erlebnis.

Am Eingang zum Fluss stellt Elvis seinen Motor ab und rudert uns eine gute Meile Flussaufwärts durch die Mangrovenlandschaft mit ihrer vielfältigen bunten Pflanzen- und zum Teil gut versteckten Tierwelt, die uns Elvis dank seines geübten Blickes zeigt und erklärt.

 

Wir (insgesamt 8 Leute in Elvis Boot) sind mittlerweile ganz schweigsam geworden und unterhalten uns nur noch im Flüsterton. Die Stille ist fantastisch und wird nur durch vereinzelte Vogelstimmen unterbrochen. Da der Fluss Niedrigwasser hat können wir nicht ganz so weit fahren. Aber Elvis entschädigt uns mit einer kleinen Wanderung durch eine Plantage und erklärt uns so ziemlich alles, was da wächst. Und da wächst viel: alle möglichen Früchte (Mangos, Passionsfrüchte, Ananas, Sternfrüchte etc. etc.), Limonen, Zitronengras und allerlei Gewürze, Gemüse ... Elvis bekräftigt, dass sie auf Dominica kein Essen einkaufen brauchen, es wächst alles im Überfluss. Es ist wirklich ein toller Ausflug, vor allem weil Elvis sich so sehr gut auskennt. Wir lernen viel und genießen sehr.

Weiter geht es nach Roseau, weiter im Süden von Dominica. Es ist die Hauptsadt. Die Insel selbst ist imposant durch die riesigen grün bewachsenen Berge. Im Ganzen strahlt sie aber für uns etwas Dunkles aus und wir können uns nicht so ganz für sie erwärmen. Auch unser Aufenthalt in Roseau hält unsere Begeisterung in Grenzen. Es gibt zwar einen kleinen alten Stadtkern, der ganz niedlich ist und im Vergleich zu Portsmouth zu einem Spaziergang einlädt. Der Ausblick vom Ankerplatz ist aber ziemlich unerfreulich. Während oben am Berg entlang recht schöne Häuser stehen, schaut es direkt an der Küste mehr nach Ruinen und Abfall aus.

Wir bleiben nur eine Nacht. Von unserem Dominica-Besuch bleibt positiv die wunderschöne Natur, vor allem die Indian-River-Tour in unserer Erinnerung. So richtig wohl gefühlt haben wir uns hier nicht, jedenfalls nicht so, dass wir sagen würden: Hier müssen wir unbedingt noch einmal hin. Unseren kanadischen Freunden geht es genauso und so brechen wir gemeinsam nach Martinique auf.