Geburtstag im Lockdown

Herzlichen Glückwunsch zum 60!

Ansgar hat einen ziemlich busy day. Er ist fast ununterbrochen damit beschäftigt, Mails zu beantworten und zu telefonieren. Smartphone und Co. machen es möglich, dass wir doch irgendwie alle zusammen sind - ein bisschen! Es ist schön. Danke an Euch alle!

 

Am Abend gibt´s Champus ( naja eigentlich Sekt, schmeckt aber gut!) und für Ansgar ein dickes Steak.

Wir schätzen uns glücklich, hier relativ sicher zu sein, und genießen die unvermutet ruhigere Variante der Geburtstagsfeier.

 

 

 

Rotwein und Kondome statt Klopapier!

Hier ist es gespenstisch still - wie überall. Lockdown ist verlängert bis mindesten 15. April, wahrscheinlich eher bis Ende April - erst einmal!

 

Nachts ist jetzt komplette Ausgangssperre, das tangiert uns aber nicht weiter, wir sind da sowieso an Bord. Diese Maßnahme von Seiten der örtlichen Behörden war aber wohl notwendig geworden, da noch immer einige den Ernst der Lage ignorieren. Die Polizei kontrolliert sorgfältig die Einhaltung der Regeln. Ein Hubschrauber fliegt täglich die Strände ab. Wer unerlaubt erwischt wird, muss mit hohen Strafen rechnen. An Land (bzw. außer Haus) darf man nur mit einem "Passierschein", auf dem man den Grund seines Ausgangs und die Uhrzeit angeben muss. Unser Schiff dürfen wir nicht mehr bewegen. "Stay put" ! Wo sollten wir auch hin? Alle Inseln sind mittlerweile geschlossen.

 

Noch dürfen wir einkaufen gehen, allein und in großem Abstand, mit einer begrenzten Zahl Kunden in den Geschäften und ausgerüstet mit Mundschutz und Handschuhen. Die Versorgungslage ist gut, während die Deutschen Klopapier bunkern, interessieren sich die Franzosen eher für Rotwein und Kondome! Wir fühlen uns also ziemlich wohl hier!! :)

Allerdings ist der einzige Geldautomat in St. Anne an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen und häufig einfach leer.

 

Die Behörden und allen voran der Bürgermeister von St. Anne versuchen alles, um uns Segler hier zu unterstützen und alle mit Wasser, Sprit und den nötigsten Lebensmitteln zu versorgen und uns unseren Müll abzunehmen. Gerade wird von der Seglergemeinschaft hier eruiert, wie wir uns dafür finanziell erkenntlich zeigen können.

Wir sind sehr dankbar, hier so freundliche Aufnahme zu finden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

 

 

 

Auslauf begrenzt!

Einmal am Tag dürfen wir für maximal eine Stunde an Land und im Umkreis von höchstens einem Kilometer spazierengehen. Dazu gehen wir auf den gegenüber dem Dinghy-Dock gelegenen Kalvarienberg, der auf seiner Spitzte nicht nur eine nette kleine Kapelle, sondern auch einen traumhaften Ausblick über die Bucht hat.

Rücktransport mit "Halbtaucher"

Gestern ist ein Transporter von hier losgefahren. Mit im Gepäck u.a. die Svea, eine 143 J-Class-Schönheit, die gerade einen Crash im Antigua-Rennen überstanden hat.

 

 "Stay home, save lifes"

Unser Home ist gerade hier. Und wir werden erst einmal hier bleiben und uns nicht bewegen, erstens, um selbst sicher zu sein, zweitens, um niemanden zu gefährden.

Die Hurrikan-Saison beginnt frühestens im Juni und Martinique liegt soweit südlich, dass wir innerhalb von ca. 24 Stunden aus der von unserer Versicherung benannten Hurrikan-Zone raussegeln könnten. Also erst einmal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.

 

Liebe Freunde, wo auch immer Ihr gerade seid: Passt auf Euch auf. Wir drücken Euch die Daumen! Auf das wir alle gut durch diese verrückten Zeiten kommen...Stay put!