Auf nach Muros

Anfahrt auf Camarinas...

So sah es aus! Wir haben morgens in Acoruna gewartet, bis sich der Nebel gelichtet hatte. Leider war es nur von kurzer Dauer, dann kam die Suppe zurück und blieb uns den ganzen Tag treu. Zum ersten Mal mussten wir tatsächlich mit Radar fahren. Es war ein anstrengender Tag und mal wieder mit ohne Wind. Trotzdem entschließen wir uns, nicht nach Muxia oder Laxe reinzufahren, sondern gleich die Strecke bis Camarinas zu absolvieren (ca. 55 sm). Bei der Sicht bringt es schließlich auch keinen Spaß am Ankerplatz zu schaukeln. Kurz vor Dunkelheit kommen wir in Camarinas an. Diesmal legen wir uns nicht in die Marina, sondern finden mit dem letzten Tageslicht einen sehr schönen und gut geschützten Ankerplatz.

Tierische Begrüßung in Muros

Gleich am nächsten Morgen geht's weiter in die Ria de Muros. Wir wollen direkt vor der kleinen Stadt ankern. Bei der Anfahrt werden wir von einem riesigen Delfin begrüßt. Wir sind so begeistert von dem tollen Tier, das mit Freude um unser Boot herumspielt. Leider vergessen wir dabei völlig unseren Kurs zu kontrollieren. Schnell wird das Wasser hier sehr flach und wir haben schon keine Tiefenanzeige mehr unter dem Kiel! Ganz vorsichtig müssen wir erst mal rückwärts, um uns hier wieder rauszumanövrieren. Dem Delfin gefällt´s. Er heißt übrigens Manolino, wie wir am nächsten Tag erfahren. Er lebt hier ganz allein in der Bucht, sucht daher den Kontakt zum Menschen und ist ein ganz schöner Brocken (3m lang!).

Jedenfalls begleitet er unseren gesamten Ankerprozess und spielt ausgiebig mit Boot und Ankerkette.

Dass er dabei leider unsere Logge geschrottet hat, stellen wir erst später fest. Naja, ein bisschen Verlust ist ja immer und die Begegnung mit ihm ist einfach so ein tolles Erlebnis. Wer könnte ihm also böse sein...

 

Eine wunderschöne Ankerbucht...

Es gefällt uns hier ausnehmend gut. Die Bucht ist einfach klasse. Wunderschöne Landschaft, und endlich haben wir auch warmes sonniges Wetter.

Mit dem Dinghy können wir direkt an einer Rampe vor dem Supermarkt festmachen. Gleich nebenan gibt es eine Laundry und wir können hier bequem unsere Wäsche waschen.

Um ins Zentrum der Altstadt zu gelangen, machen wir in der Nähe der Marina und des kleinen malerischen Fischerhafens fest.

...und eine kleine mittelalterliche Stadt wie aus dem Bilderbuch

Es laufen hier schon ein paar Touristen rum. Aber es gibt keinen störenden Autoverkehr, ganz einfach weil die Gässchen der Altstadt viel zu schmal sind. Die alten Gebäude sind fast durchweg sehr gut erhalten und liebevoll restauriert. Neuere Gebäude sind architektonisch sehr geschmackvoll in das Stadtbild eingefügt. Jede Straßenkreuzung könnte die Vorlage für ein Gemälde sein.

Tapasbars und Restaurants sind zahlreich. Und der Wein aus der Region schmeckt lecker frisch und kühl. Wir bleiben gerne ein bisschen länger!

Hochzeitstag in Spanien...

genießen wir in vollen Zügen und machen uns einen ganz gemütlichen Tag. Reparaturen und Wartungsarbeiten verschieben wir: Was Du heute kannst besorgen, das verschieb´ getrost auf morgen. Dafür gehe wir abends schön aus. Spanische Tapas, gallizischen Wein...

 

Übrigens Reparaturen: Neben der beschädigten Logge, die wir erst reparieren werden, wenn Manolino außer Reichweite ist, hat sich unser Wassermacher herzhaft verschluckt. Wir werden fast einen Tag benötigen, um ihn wieder zum Laufen zu bringen. Der Keilriemen war lose geworden und durch einige Schlauchschellen sowie einen neu eingesetzten Filter ist Luft ins System eingedrungen. Nicht schlimm, aber langwierig.

 

Und: Unsere nächste Lopolight hat den Geist aufgegeben. Diesmal sind Ankerlicht und Notblitz ausgefallen. Wir dekorieren jetzt unser Boot für die Nacht immer hübsch mit alternativen Leuchtmitteln. Wenn uns jemand fragen würde, was wir auf keinen Fall mehr an Bord installieren würden: Lopolights!!! Teuer, und das Mindesthaltbarkeitsdatum ist begrenzter als bei schimmeligem Käse. Ansgar hat schon eine Alternative im Kopf, die wir bei nächster Gelegenheit bestellen und dann im Masttop installieren werden. Jedenfalls kein Lopolight mehr. 

 

Die Gallizier böllern gerne

Die Bevölkerung hier ist sehr religiös. Alle möglichen Heiligen werden verehrt. Daher gibt es fast täglich irgendein Fest, einen Gedenktag oder ein Jubiläum, besonders wohl im Juli und im August. Jedesmal Anlass, ordentlich Böllerschüsse abzulassen. In der Ria hallen diese einmal fast im Kreis herum. Ein ganz schönes Getöse und nicht selten wird morgens früh schon damit begonnen...

Und immer wieder Manolino

Das Kerlchen ist einfach klasse. Und so zutraulich. Er genießt die Nähe des Menschen offensichtlich, kann aber auch ganz schön aufdringlich sein.

Als wir mit dem Dinghy unterwegs sind, möchte er gestreichelt werden. Dazu schubst er unser Dinghy und legt sich neben uns, bis wir seiner Aufforderung nachkommen: Bauch kraulen, Kehle, Rücken...Er ist groß: Wir sind ganz schön beschäftigt. Und total überwältigt. Wir haben noch nie einen Delfin angefasst und seine Haut fühlt sich unglaublich weich und samtig an. Es ist eine solche Freude, dieses Tier. Wir sind ganz hin und weg.