La Graciosa/Kanaren

Ziemlich flott....

geht es nach Graciosa. Mit 48 Stunden haben wir in etwa gerechnet, der Wind war gleichmäßig und frisch angesagt. Aber wie immer haben wir uns verschätzt und sind diesmal schneller als ohnehin schon angenommen. Nach knapp 40 Stunden kommen wir an. Ein ganz schön wilder Ritt, durchwegs halber Wind, stets unter Windpilot. Eigentlich hatten wir nicht viel zu tun. Für uns perfektes Segeln. Das Wellenbild war allerdings zumindest in der ersten Hälfte ganz schön schaukelig. Von der Vorhersage her hatten wir befürchtet, dass uns im letzten Drittel der Fahrt der Wind ausgeht. Da wir viel schneller in den Süden kommen als gedacht, reicht der Wind bis ca. 3 sm vor dem Ziel.  Allerdings ist es mitten in der Nacht, also stockdunkel, da sich der wunderschöne Vollmond, der uns die Fahrt über begleitet hat, hinter dichten Wolken versteckt.

Wir bergen die Segel und motoren in die Ankerbucht. Hier ist es ziemlich voll, soviel können wir sehen. Wir irren ein bisschen umher und suchen. Letztlich ist es uns aber nicht sicher genug, im Dunklen einen passenden Platz zu finden. Der Ankergrund ist nicht überall Sand und die Wassertiefe nimmt zum Strand hin sehr schnell ab. Felsen gibt es auch.

Wir entschließen uns, ein paar Stunden draußen zu warten.

 

 

Beim ersten Tageslicht fahren wir dann wieder rein und haben Glück: Ein Engländer signalisiert uns, dass er gleich aufbricht. Wir übernehmen quasi seine Ankerposition und haben damit ein wirklich perfektes Plätzchen.

 

Der Ausblick rundum - sowohl auf die Insel Graciosa als auch auf das benachbarte Lanzarote -  ist fantastisch, die Vulkanlandschaft einzigartig und das Wasser gigantisch blau und glasklar. Die Lufttemperatur ist hier doch noch deutlich wärmer als in Porto Santo und steigt tagsüber im Windschatten auf 30 Grad. So lässt es sich gut aushalten.

 

Bergwanderung mit Aussicht

Hier sind die Berge so hoch, dass auch ich mich daran bzw. darauf wage. Vom Strand aus  geht ein schmaler Pfad spiralförmig auf den Berg Montana Amarilla. Die Aussicht ist ringsherum famos und der Gipfel in einer guten halben Stunde erreicht. Oben geht eine leichte Brise, die bei den herrschenden Temperaturen von fast 30 Grad angenehm kühlt. 

Auf der anderen Seite vom Berg führt ein kleiner Weg hinab und durch die wüstenartige Ebene hinüber zur nördlichen Seite von La Graciosa. Hier kann man zu den kleinen Inseln Monat Clara und Alegranza blicken.

 

Ausflug in die "City"

Zu Fuß am Strand entlang oder mit dem Dinghy kommt man nach Caleta del Sebo. Im städtischen Hafen legen die Fähren von und nach Lanzarote an und ab und von hieraus starten auch die sogenannten Spaß-Catamarane, die Touristen an die Strände und um die Insel fahren. Direkt am Hafen geht es also sehr touristisch zu, mit einigen Restaurants und Bars. 

Eine Straße dahinter sieht das ganze Bild schon wieder anders aus. Geteerte Straßen gibt es auf La Graciosa nicht. Ein Supermarkt sowie zwei weitere kleinere Läden, nur die Einheimischen haben Autos (Geländewagen), und damit liegt über allem eine himmlische Ruhe, sowie man sich aus dem Hafenbereich entfernt.

Einfach, aber gepflegt

Natürlich ist Caleta del Sebo eine mehr oder weniger staubige Angelegenheit. Dennoch wirkt das kleine Städtchen mit den weißen Häusern und ihren bunten Fenster und Türen gepflegt. Es gibt einige Reihen mit Apartments, alle in dem schönen Stil gehalten und mehr oder weniger direkt am Strand gelegen.

 

 

Verkehr auf Graciosa...

gibt es keinen, und die paar Fahrradler kämen auch ohne Verkehrsbeschilderung zurecht.

Aber Ordnung muss sein und wo "Stopp" ist, ist eben Stopp. Basta.

Weiter geht's nach Lanzarote

Nach gut einer Woche ausgiebigem Baden, Tauchen und Wandern ziehen wir weiter. Diesmal wollen wir, bevor wir die Marina in Arrecife erreichen, die Insel Lanzarote noch umrunden und segeln an ihrer Westseite bis zur Südspitze. Segeln ist übertrieben. Wir holen zwar zum ersten Mal unseren Gennaker raus, aber selbst für den ist es zu wenig Wind.

Unter Motor erreichen wir Marina Rubicon (direkt bei Ankunft 20 kn Wind auf die Nase :(  ). Dort tanken wir nochmal Diesel, verlassen die Marina aber gleich wieder und legen uns vor dem berühmten Playa Papagayo vor Anker. Leider ist der Himmel bedeckt, und damit wird es auch gleich recht kühl. Jedenfalls zu kalt zum Schwimmen.

Wir werden hier auch nur einen Tag bleiben und am Freitag nach Arrecife fahren.