Weihnachten auf Lanzarote

Zunächst einmal...

Euch allen wünschen wir von Herzen fröhliche Weihnachten und für das neue Jahr viel Gesundheit!

 

Vielleicht reden wir im neuen Jahr mal über etwas anderes als Corona. Vielleicht hält dieser fromme Wunsch aber auch noch ein paar Monate/ Jahre an, was wir mal nicht hoffen wollen.

 

Unser Weihnachten war diesmal besonders, weil Laura an Bord war und derzeit auch noch hier ist. Wie in der Karibik auch sind hier die klassischen Weihnachtslieder Trend, was in Anbetracht der herrschenden 20 bis 25 Grad Lufttemperatur manches Mal über die Texte ("Let it snow" etc.) schmunzeln lässt. Trotzdem: Die Nikolaus-Mützen kann man unbedingt auch zu Flip-Flops tragen und alles erstrahlt hier im Glanz gefühlt hunderttausender LEDs.

 

Im Manrique-Museum

Die Fundación César Manrique ist im ehemaligen Haus des Künstlers untergebracht. Dort hat er gewohnt und (ausschweifend) gelebt, bis er 1987 in die Palmenstadt Haria im Norden Lanzarotes umgezogen ist.

 

Das Haus beherbergt heute ein Museum, in dem die private Kunstsammlung Manriques ausgestellt ist. Das Beeindruckendste hier ist aber das Haus an sich, dass Manrique in und auf einem Lavastrom gebaut und aufwendig ausgestaltet hat: die perfekt Verbindung von Architektur und Natur, bei der sich der Stil der 70 Jahre jedoch nicht verschweigen lässt.

Timanfaya - in den Feuerbergen

Fußboden-Heizung ohne Energieverbrauch, Hühnchen-Grillen über bloßer Erde und Feuer aus dem Loch im Boden... Wir bekommen hier - in sicherer Entfernung zur zerstörerischen Wut des Vulkans auf La Palma - eine leise Ahnung über die schiere Kraft, die in Vulkanen gebunden ist. Die Steinchen, die uns in die Hand gedrückt werden, sind so heiß, dass wir sie kaum halten können. Kaltes Wasser, das in eine kleine Gruben gegossen wird, spuckt der Berg laut fauchend als Dampffontäne wieder aus.

Sehr beeindruckend ist auch der riesige Grill, auf dem die Hühnchen lecker bruzzeln, ohne dass Kohle nötig wäre. Die 200 Grad, die der Berg liefert, reichen für pure Gaumenfreuden. Und überall im Restaurant hat man Fußbodenheizung vom Feinsten.

Durch die Vulkanberge darf man nicht alleine spazieren. Geführte Bustouren bringen die Besucher durch die faszinierende Landschaft, begleitet von mehrsprachigen Erklärungen und zur imposanten Natur passender dramatischer Musik.

Da anders als 2018 das Wetter fantastisch ist, werden uns diesmal farbenvolle Anblicke geboten, die uns verstummen lassen...

 

 

Jameos del Agua

Die Lavagrotten im Nordosten Lanzarotes hatten die Einheimischen ursprünglich als Müllkippe benutzt. Bis, ja, bis César Manrique kam, um daraus ein Kunstobjekt zu gestalten. Das Tunnelsystem aus Lava liegt in direkter Nähe zum Meer und als die glühend heiße Lava das Wasser erreichte, explodierte dieses und hinterließ zwei Kamine, die an den beiden Enden eines unterirdischen Sees den Blick in den Himmel freigeben.

 

In den Nischen und natürlichen Terrassen hat Manrique kleine Sitzplätze gestaltet: grün, weiß, schwarz und orange  - die immer wiederkehrenden Farben auf Lanzarote. Es herrscht hier unten eine mystische Atmosphäre. Häufig gelingt es nicht zwischen Realität und Spiegelung zu unterscheiden.

 

In dem unterirdischen See leben kleine weiße Albinokrebse, die wie Diamanten in dem Wasser funkeln. Außerhalb der Höhle gibt es einen Pool, bevor in einer weiteren Höhle ein Auditorium zu besichtigen ist, das für seine exzellente Akustik berühmt ist.

 

Ausblick auf unsere Lieblingsinsel La Graciosa

Einer der wenigen guten Ankerplätze der Kanaren findet sich auf der kleinen Nachbarinsel von Lanzarote: In der Bucht Playa Francesa auf La Graciosa. Wir fahren ganz in den Norden der Insel. Hier hat man einen herrlichen Ausblick auf La Graciosa und einige kleinere andere Nachbarinseln und kann dazu auch einen architektonisch ansprechend gestalteten Aussichtspunkt (ja natürlich: von Manrique!) nutzen (muss man aber nicht).

 

Die Rückfahrt zu unserem Boot ist ein Genuss für sich. Sie führt durch den fruchtbaren Norden mit weiten sanft hügeligen und fruchtbaren Ländereien, die zum großen Teil aufwendig terrassiert sind und mit kunstvoll aufeinander gestapelten Lavasteinen die Sonnenwärme für den angebauten Wein oder die Aloe-Pflanzen einfangen und den Wind abhalten. Auf den in langen Reihen angepflanzten Kakteen werden Läuse gezüchtet, die zur Gewinnung von rotem Farbstoffs genutzt werden. Hier im Norden zeigt sich Lanzarote so ganz anders als weiter südlich. Und trotzdem: Wie mühsam muss es sein, diesem Boden eine rentable Ernte zu entlocken.

 

Heilig Abend an Bord

Covid-proofed (nur zu Dritt und an der frischen Luft), traditionell (mit gutem Essen und Geschenken) und ganz anders als früher: Wir genießen die Wärme und verbringen einen langen "heiligen Abend" im Cockpit unserer Umiak mit einem Gläschen Wein und guten Gesprächen.