Heute geht's zurück ins Wasser

Vorher gab es noch viel zu tun...

.. auch Unvorhergesehenes. U.a. sind durch die Stützen Schäden an der Epoxybeschichtung aufgetreten. Der Untergrund sah aus wie aufgewölbt. Hilft nichts: Das muss repariert werden. Dazu musste aber das Boot erst versetzt werden. Das heißt wieder Kran buchen, Stage abschlagen, Stützen versetzten lassen, Stage wieder anschlagen. Ein Akt, der allein eine Krandauer von 2 Stunden mit sich bringt... Und das ganz heute zum eigentlichen Einkranen nochmal. Mittlerweile können wir das ganz gut, wir wollten aber eigentlich gar nicht so sehr Übung darin bekommen. :(

Glücklicherweise war der eigentliche Schaden zwar an beiden Rumpfseiten (nicht nur an einer), aber nicht so tief: Schleifen, Primer, Spachteln, Schleifen, Primer und dann Antifouling (jeweils in etlichen Schichten), auch darin haben wir Übung!

 

 

Und dann noch dies und auch noch das...

Außerdem gab es noch etliche Lackstellen auszubessern und zu glätten, das Boot vom angewehten Sand zu befreien, Leinen wieder rauszuholen und vor allem zu waschen (per Hand: ziemlich mühsam). Unsere Räder und unser Dingy brauchten ebenfalls eine Generalreinigung. Und wir waren erleichtert, als das Dingy sicher von seinem vorübergehenden Aufbewahrungsplatz am Heck auf dem Boden der Tatsachen angekommen war - ein Balanceakt wie so vieles in den letzten Monaten. Ein gutes Gefühl, wenn das Dingy dann wieder auf Deck liegt, wo es hingehört, und auch Steuerrad und Windpilot wieder installiert sind. Langsam sehen wir wieder aus wie ein Segelboot...

 

Wer suchet, der findet...

Dazu hatten wir keine Lust. Um ohne lange Überlegungen die Beschläge an den Relingstützen und Speigatten wieder anbringen zu können, hatten wir uns eine ausführliche Tabelle gemacht. Das war bei der Deinstallation zwar aufwendig, zahlte sich jetzt aber echt aus. Sozusagen ruckzuck (was das bei einem Boot halt auch immer heißt!) konnten wir den ganzen Kram zuordnen. Die Markierungen mit den Zetteln lassen wir noch dran, bis wir die Leinen und Schoten wieder eingezogen haben. Das können wir aber erst, wenn wir wieder im Wasser schwimmen.

Und dann geht plötzlich alles ganz schnell...

Nachmittags kommt die Crew von der Werft und hängt uns wieder in den Travellift. Eine Schrecksekunde, als Umiak etwas schief aus den Stützen kommt und es ein ziemlich unschönes Geräusch gibt. Dabei sind einige Stützen unsanft mit dem Rumpf kollidiert und haben das Antifouling beschädigt. Ich pinsel noch schnell die Schadstellen zu, so gut es eben in der Kürze der Zeit geht und dann geht's ab. Wir haben fünf Freunde (!!) an Bord bzw. im Dingy, die uns unterstützen. Hatte ich zunächst Sorge, dass das vielleicht ein bisschen oversized ist, stellt sich dann doch schnell heraus: Hier ist keine Hand zu viel. Das Einkranen ins Wasser in dem engen Slot läuft trotz teils ziemlich heftiger Windböen problemlos. Wir machen an einer Boje fest und kriegen auch hier glücklicherweise noch Hilfe von unserer Crew. Und die ist bitter nötig: Vier Männer und zwei Frauen quälen sich gefühlt Stunden, um die Stage wieder anzubringen. Eine mühsame Prozedur! Warum das bei uns an Bord so schwer geht, ist uns nicht wirklich klar. Jedenfalls tausend Dank an unsere Helfer - Ihr seid Helden!

Abends treffen wir uns alle im Marina Café und feiern ausgiebig! Endlich schwimmt Umiak wieder!