Sturm und Strom

Vor dem Strom kommt noch der Sturm

Es hatte sich lange angekündigt. Alle Hoffnungen, dass Sturm Bernhard an uns vorüberziehen würde, haben sich nicht erfüllt. Alle rüsten sich und versuchen sich mit soviel Sicherungen wie möglich auf das, was da kommt, einzurichten. Als am Samstag Morgen der Wind auffrischt, werden die ersten Boote von dem immensen Schwell an der Hafenmauer in Mitleidenschaft gezogen. Leider wird erst jetzt auch dem Letzten klar, warum die Fischer diesen "schönen Platz" bei solchen Bedingungen als erstes verlassen. Das Rettungsboot ist unermüdlich im Einsatz, um die Segler, die dachten es wäre eine gute Idee, im Schutz der Kaimauer zu liegen, weg zu schleppen. Weg vom zerstörerischen Beton, gegen den die Boote wie Pappschachteln geschmissen werden. Es sind ungeheure Gewalten und die erzeugten Geräusche bei direkter Kaiberührung gehen durch Mark und Bein, selbst bei dem jetzt schon ziemlich laut heulendem Wind. Wobei da mit 40 kn Wind noch alles ganz harmlos war.

Am Nachmittag geht es dann erst richtig los. Glücklicherweise dreht dabei der Wind schon auf NW, so dass er nicht mehr direkt in die Hafeneinfahrt weht. Damit hoffen wir, dass der Schwell mit der Zeit abnehmen wird. Schlafen wird in dieser Nacht niemand. Alle sind wach. Es gibt einen regen Austausch über die Whats App-Gruppe Porto Santo. Somit ist man nicht allein in dieser Nacht, in der wir am Steg mehr Lage schieben als manches Mal auf See. In den sehr frühen Morgenstunden flippen dann die ersten Dingys, trotz zusätzlichen Sicherungen und Gewichten, samt Außenbordern. Die ersten Reparaturanweisungen kommen spontan über Whats App. Aber ansonsten geht alles glimpflich ab. Kein weiteres Boot geht auf Drift. Alle überstehen die Nacht mehr oder weniger gut. Keine größeren Schäden! Juhu. Es ist vorbei. Und schon klar, oder: Am Abend finden sich alle zum Surviver-Treffen im Marina-Cafe ein.

Batteriewechsel

6 Service-Batterien (je 65 kg) und 4 Starter-Batterien (je 45 kg) müssen von Bord und wieder an Bord gehievt werden. Ein tatkräftiges Team unterstützt uns!! Bei guter Stimmung, viel Spaß und Maßarbeit ist nach zwei Tagen alles gut über die Bühne gegangen: Danke an alle unseren fleißigen Helfer! Es war ein Freude mit Eurer Hilfe!!

Unser lieb gewonnener Freund...

Lars aus Schweden verlässt uns wieder, Richtung Kanarische Inseln. Er lag eine ganz Zeit an Umiaks Seite. Wir hatten eine so nette Nachbarschaft und er hat uns tatkräftig beim Einbau unserer Batterien (und beim Reinigen unseres Propellers) unterstützt. Herzlichen Dank und gute Reise. We will miss you!!

Haben wir gedacht...,

dass nach Sturm Bernhard erst einmal wieder Ruhe eingekehrt ist. Denkste!! Am frühen Morgen von Samstag auf Sonntag geht ein Franzose auf Drift und landet in der Mole. Den ganzen Morgen versuchen etliche tapfere Nachbarn mit ihren Dingys Schlimmeres zu verhindern und Schäden an umliegenden Booten zu vermeiden, was leider nicht gänzlich gelingt. Das Pilotboot zieht die havarierte Yacht letztlich von den Steinen und legt sie erst einmal in die Marina. Am nächsten Tag wird sie dann an Land gebracht. Sie nimmt Wasser und bedarf doch einiger Reparaturen.

Als wir die ihre Ankerkette sehen, erübrigen sich alle weiteren Fragen, wie das wohl passieren konnte...

Besuch von guten Freunden

Mit Ron und Robynne verbringen wir einen schönen Tag mit Bootstour auf dem Elektrokatamaran von Ze und Marco, Fahrt vorbei an der "holländischen Schule auf See", und Spaziergang mit Lunch durch Vila Baleira. Habt tausend Dank für Euren Besuch - es war großartig!